MZ-SX
  Geschichte
 

 

Anfänge

Die Geschichte des Unternehmens begann 1906, als der Däne Jørgen Skafte Rasmussen eine leerstehende Tuchfabrik in Zschopau kauft.

1917 wurde das Warenzeichen DKW geboren (anlässlich des damals entwickelten DampfKraftWagens) und 1922 begann die eigentliche Motorradproduktion. 1928 übernahm DKW das Audi-Werk Zwickau und wurde 1929 mit 60.000 Motorrädern die größte Motorradfabrik der Welt. Im gleichen Jahr brach das Unternehmen auch das Monopol der USA in der Kühlschrankproduktion durch die Entwicklung des ersten europäischen Kühlschrankes. 1931 erfolgte die Ausgliederung der Deutschen Kühl- und Kraftmaschinen GmbH Scharfenstein. Im Jahr 1932 wurde die AUTO UNION gegründet, bestehend aus Audi, Horch, Wanderer und DKW.


Motorradbau in der DDR

Mit der RT 125, einer Vorkriegsentwicklung, begann 1950 unter dem Markenzeichen Industrievereinigung Fahrzeugbau (IFA) wieder die Produktion in Zschopau. Es wurden insgesamt 1.700 RTs fertiggestellt, trotz der staatlichen Produktionsvorgabe von 5.000 Stück. Materialknappheit ließ die Planerfüllung nicht zu. 1951 erschien das erste fahrbare Modell des seitenwagen-tauglichen Motorrades mit 350-cm³-Zweitakt-Boxermotor und Kardanantrieb, der IFA BK 350. Die Serienproduktion der BK lief jedoch erst 1953 an. Ab 1956 heißen, beginnend mit der im Januar auf den Markt gekommenen RT 125/2, alle Modelle nunmehr MZ. Im Juni folgte die MZ ES 250, im Dezember die MZ ES 175 und auch die BK 350 kam mit gesteigerter Leistung und besserer Geräuschdämmung als MZ BK 350 in den Handel.

Die Fertigung der Baureihe RT lief nach zwölf Produktionsjahren 1962 aus, es wurden bei MZ insgesamt 310.800 RTs gefertigt. Die Produktion der ES 125/150 begann; das Modell hatte einen Blechpressrahmen, der in der Massenproduktion einfacher zu fertigen war. Zusammen mit den daraus abgeleiteten Baureihen ETS 125/150 und TS 125/150 stellt sie mit ca. 900.000 Maschinen das bis heute meist gebaute deutsche Motorrad dar. Zudem war sie das erste Motorrad mit asymmetrischem Abblendlicht überhaupt.

Im Jahr 1963 gewann das DDR-Nationalteam auf MZ-Motorrädern erstmals die Trophy bei der Internationalen Sechstagefahrt. Dieser Wettbewerb ist gleichbedeutend mit der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Motorrad-Geländesport. Es folgten fünf weitere Trophy-Siege auf MZ in den Jahren 1964, 1965, 1966, 1967 und 1969. 1968 stürzte Werner Salevsky und wurde verletzt, die MZ-Mannschaft musste das Rennen aufgeben. Ein letzter Erfolg bei der Sechstagefahrt gelang 1987, als die DDR-Trophy- und Silbervase-Mannschaften den Wettbewerb gewannen. MZ wurde dabei durch die Fahrer Jens Scheffler, Harald Sturm, Uwe Weber, Jens Grüner, Mike Heydenreich und Udo Grellmann.

Das ein millionste Motorrad seit 1950 lief 1970 vom Band, eine MZ ETS 250 Trophy Sport. 1983 lief das zweimillionste Motorrad vom Band, eine MZ ETZ 250. Mit diesem Modell wurden Scheibenbremse und 12-V-Elektrik eingeführt, beides damaliger Standard in der Motorradfertigung.

Durch den einfachen Aufbau der Fahrzeuge und die untereinander leicht austauschbaren Teile ist die MZ, auch Emme oder Emmie genannt, ein „Volksmotorrad“, das auf Haltbarkeit und Modellkontinuität setzte. Dabei ging es den Konstrukteuren eher um Fahrkomfort als um sportliche Höchstleistungen. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation wurden aber auch weltweite Neuerungen wie beispielsweise das asymmetrische Abblendlicht oder die Kettenschläuche eingeführt. MZ gehörte zu den wenigen Firmen weltweit, die Motorräder mit Seitenwagen ab Werk lieferten.



                                    Nach der Wende


Mit der Einführung der neuen RT 125 wurde auch wieder ein eigenentwickelter Motor, nunmehr ein DOHC-Viertakter mit 125 cm³, angeboten. Dieser arbeitet seit 2001 auch in den Schwestermodellen SX (Enduro) und SM (Supermoto) und galt als der stärkste Viertakt-Motor seiner Klasse. Durch die versäumte Weiterentwicklung, der relativ harten mechanischen Geräusche, vieler Kinderkrankheiten, (vorzeitiger Verschleiß des Freilaufs und der Steuerkette) und der fehlenden Benzineinspritzung, kann man den Motor zum jetzigen Zeitpunkt als veraltet betrachten.

 
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